Die Bienen befinden sich in der Wintertraube und für den Imker ist nach erfolgter Restentmilbung am Bienenstand nichts zu tun. Nun können wir
uns aber mit den alten Rähmchen beschäftigen. Sitzt der Draht zu locker wird dieser neu gespannt oder ausgetauscht, Rähmchen die im Wachs-
schmelzer waren sehen oft unschön aus und sollten in Ätznatron gereinigt werden. Da sich bei den meisten der Völkerbestand erhöht hat, müssen
neue Rähmchen für die Ableger aus diesem Jahr angeschafft werden, denn sie brauchen im Frühjahr eine weitere Zarge und die Honigräume.
Wer also im Frühjahr nicht ins Schwitzen kommen will, sorgt vorausschauend für einen Vorrat an neuen Rähmchen. Die nötigen Mittelwände
werden aber erst im Frühjahr eingelötet, da sie sich sonst durch Temperaturschwankungen im Lagerraum verziehen würden.
Mittelwände einschmelzen mit dem Dampfwachsschmelzer und Wachs klären
Vorsicht, der Dampf ist heiss
Bei möglichst kalter Witterung werden die alten, dunklen Waben eingeschmolzen. Bei warmen Außentemperaturen, würden die Honigreste in den
Waben die Bienen anlocken. Das Ergebnis ist gut
auf dem Foto zu sehen, die Bienen haben in dem heißen Wachs keine
Chance.
Mittelwände einschmelzen mit einem Dampfwachsschmelzer
Das Gerät funktioniert über Wasserdampf. In den unteren Teil wird Wasser eingefüllt,eine angeschlossene Gasflasche sorgt für
die nötige Energie, so entsteht eine Siedetemperatur zwischen 110 - und 130 Grad. Der aufsteigende Wasserdampf gelangt über Löcher
im Behälter zu einem Sieb, darüber befinden sich die einzuschmelzenden Waben. Das Wachs schmilzt und tropft nach unten ab.
Unter den Abfluss stellt man ein Gefäß, darauf wird ein feinmaschiges Tuch gespannt um gröbste Verschmutzungen abzufangen.
Wenn das Wachs geschmolzen ist, werden die Rähmchen entfernt und der entstandene Trester aus dem Auffangbecken entfernt.
Trester besteht aus Nympfenhäutchen, toten Bienen, Wachsmotten und Resten von Wachs. Dieser Abfall sollte auf dem Komposter
unter einer Schicht Erde bienensicher entsorgt werden.
Wachs reinigen
Da das Rohwachs noch viele Verunreinigungen auffweist, muß es vor der weiteren Verarbeitung, also bevor man seine eigenen
Mittelwände gießt oder es zum Verkauf gibt, gesäubert werden. Was benötigt man hierfür? Ein feines Sieb oder einen Damenstrumpf
und einen hohen Edelstahltopf. Der Topf wird zunächst zu 1/4 mit Wasser befüllt, dann wird er mit dem Wachs befüllt. Der Topf wird auf
einer Kochplatte langsam erwärmt und das Wachs schmilzt. Die jetzt aufsteigenden Verunreinigungen lassen sich mit einem Sieb
herausschöpfen. Dann den Topf von der Herdplatte ziehen und das Wachs erkalten lassen. Jetzt in erkaltetem Zustand wird das
vorgereinigte Wachs durch einfaches Umstülpen des Topfes herausgeholt.
Wachs klären
Nachdem das Wachs ausgeschmolzen wurde muß es noch mindestens einmal gereinigt werden, bevor man einen sauberen Block
Wachs erhält. Dazu erwärmen wir das Wachs auf einer Herdplatte erneut, bis es geschmolzen ist (nicht zu heiß werden lassen).
Danach wird das nun flüssige und heiße Wachs durch ein feines Seituch gegossen. Das Seituch wird anschließend fest darüber
befestigt und die Reste können abtropfen. Hierbei unbedingt auf Sicherheit achten, denn das Wachs ist nach wievor heiß und kann zu
bösen Verbrennungen führen. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt bis man ein goldgelbes, sauberes Wach erhalten hat.
Gibt man in den Topf vor dem Erwärmen des Wachses etwas Wasser, so lößt sich das Wachs spielend aus dem Topf, man kann den
Wachsblock einfach ausstülpen. Danach läßt man es erkalten und eventuelle Verunreinigungen am Boden werden vorsichtig mit dem
Stockmeißel entfernt.
Copyright ( © ) 2013 Text und Fotos Bettina Wehmeyer 2013